Eine alte Geschichte

Dies ist die Geschichte einer Kabelverlegung, die im Herbst 1997 auf Norderney stattfand, und die ich angesichts der aktuellen Ereignisse dort (siehe z.B.Wattenrat, filapper 1, 2, 3) des Aufschreibens für würdig (oder nötig?) fand... Das Thema "Kabelverlegungen im Nationalpark" scheint ja ein endloses zu sein – damals Telekommunikationskabel, heute Stromkabel für die achso-ökologisch-wertvolle OffshoreWindkraft-Verspargelung der immer mehr mit Industriegebieten zugebauten Nordsee, und wer weiß was noch in der Zukunft...

Zum Hintergrund: Ich war dort damals, vor elf Jahren, Vogelzivi und erzähle dies rein aus dem Gedächtnis... deshalb:

DISCLAIMER: Alles was hier folgt, ist meine (subjektive, lückenhafte oder möglicherweise auch trügerische) Erinnerung an die damaligen Ereignisse. Die Details können stimmen oder auch nicht – schon damals war die Informationslage eher dürftig, manches kursierte nur als Gerücht. Insofern mag man dies schlimmstenfalls als "dokumentarische Fiktion" begreifen; wer es genauer wissen will, wird sich selbst in die Archive bemühen oder Anträge auf Akteneinsicht nach dem Informationsfreiheitsgesetz stellen müssen (wäre ja vielleicht mal eine interessante Aktion).

Die Bilder sind leider nicht mehr ganz so gut und farbecht wie ich mir das wünschen würde; ich habe sie aber nur minimal bearbeitet (die größten Farbfehler des Scanners korrigiert und ausgefleckt).

Text & Bilder © rpk, Benutzung nur mit ausdrücklicher vorheriger Genehmigung durch mich.


Prolog

Im Vorfeld der Arbeiten fand im Juli ein Begehung mit Vertretern des Bauherren (Dt. Telekom – dachten wir zumindest), der bauausführenden Firmen (für die Querung von Watt und Insel: Bohlen & Doyen) und der Nationalparkverwaltung statt... und wir Vogelzivis "durften" auch dabeisein. Die ganze Aktion wurde von Seiten der "Kabelverleger" wie folgt dargestellt:

  • Es liegen zwei Leerrohre zwischen der Heller/Wattkante im Süden und dem Strandbereich im Norden, die für die Verlegung genutzt werden sollen. Die Rohrenden waren bereits freigelegt und markiert worden. In ein Rohr würde ein Kabel, in das andere zwei verlegt.
  • Die Kabel werden etappenweise über drei "Ziehgruben" in die Rohre eingezogen (um die Kabel in einem Rutsch von der Wattkante bis zum Strand zu ziehen sei die Distanz zu groß); zum ziehen würde eine auf einem Unimog montierte große Winde benutzt
  • Die Ziehgruben würden auf dem Süd(/Heller-)weg, auf dem Mittel(/Dünen-)weg und am Rohrendpunkt auf dem Strand errichtet. Die Wege bzw. der Strand würden nicht verlassen, auch jeglicher Materialtransport würde ausschließlich auf diesen stattfinden (über Osthellerparkplatz und Versorgungsweg)
  • Alle Baumaterialien und -geräte würden über Norderney-Hafen an- und abtransportiert (war, glaube ich, auch Teil der Auflagen der Genehmigung)

Mit diesen Aussagen waren wir dann frohen Mutes, daß die Kabelverlegung unproblematisch und ohne gravierende Eingriffe oder Schäden über die Bühne gehen würde... dachten wir jedenfalls.

Das erste Zeichen, das etwas nicht so läuft wie angekündigt, war dann ein roter Fleck in der Salzwiese: Warum steht da plötzlich eine Spillwinde mitten im Heller, etwa auf halbem Wege zwischen Hellerkante und Südweg (wo eigentlich die erste Ziehgrube hätte sein sollen)?
Eine "auf einen Unimog montierte" Winde hätten wir uns irgendwie anders vorgestellt.
Der Bauleiter vor Ort meinte dann später übrigens, solche Winden auf Unimogs gäbe es gar nicht, oder zumindest nicht in den in diesem Fall benötigten Dimensionen.
Es sind auch deutliche Fahrspuren zu erkennen, die – Überraschung! – zur Wattkante führen... war wohl nix mit Transport des Materials über Hafen Norderney.
Zur Querung der Grüppen waren Baggermatratzen ausgelegt worden.
Das sieht so aus, als wolle da jemand eine Grube graben... eine Ziehgrube. Immerhin, die Pflanzendecke ist abgesodet und mit Folie abgedeckt worden (das so zu machen war, wenn mich eine Erinnerung nicht trügt, eine der Auflagen aus der Genehmigung).

Interessant ist, daß die erste Ziehgrube gleich mitten im Heller errichtet wurde – lange bevor die Probleme mit dem Durchziehen der Kabel (siehe unten) auftraten. Offenbar war der Baufirma also von vornherein klar, daß das mit den Ziehgruben nur auf den Wegen, wie bei Vorbesprechung angekündigt, nicht funktionieren würde.

Danach tat sich ein paar Tage nix... uns wurde später erzählt, die Pause sei entstanden, weil man auf den Verlegeschiffen im Watt "überrascht" festgestellt hätte, das sich die benötigten Kabelenden im inneren der Kabeltrommeln befanden (ich finde das ehrlich gesagt nicht sonderlich überraschend: Wenn ich irgendwas aufgespullt habe, und dann ein Ende, sagen wir, z.B. bei der Seekabelkopfstelle anlande, ist relativ klar, das sich das andere Ende eben im inneren der Spule oder unter viel Kabel begraben unten im Kabeltank befindet... !?). Jedenfalls herrsche auf den Verlegeschiffen, O-Ton, "das betriebstechnische Chaos", und man hätte die Kabel von den Schiffen ins Watt gezogen und dann umgekehrt wieder an Bord genommen oder so... Wir haben das im Detail von der Insel aus nicht verfolgen können, aber angesichts der Bilder von den aktuellen Verlegearbeiten, möchte ich nicht wissen, wie es danach im Watt aussah.
Das nächste was wir gesehen haben, war dann dieses Gerät – hier bereits am Südweg angekommen. Es handelt sich um den Vibrationspflug, der benutzt werden sollte, um das Kabel im Watt zu verlegen – von einem Einsatz im Heller war aber nie die Rede gewesen.

Wie sich herausstellte, ließen sich die Kabel im Bereich des Hellers nicht in die Rohre einziehen – gerüchteweise hieß es, die Rohre seien zu stark gebogen (unter den Grüppen hindurch) und der Widerstand des Kabels beim Ziehen damit zu hoch. Also entschloß man sich, den Pflug – der im Watt angeblich hervorragend funktioniert haben soll – auch im Heller einzusetzen, um die Kabel bis zum Südweg direkt im Heller zu vergraben, ohne Nutzung der Rohre. Das war aber wohl keine sooo gute Idee, wie sich herausstellte, da die Pflanzendecke dem Schwert des Pfluges zuviel Widerstand entgegensetzte. Folge: Der Pflug fuhr sich mehrfach fest, die Gleisketten drehten durch, und hobelten die Planzendecke flächig ab... Uns wurde erzählt, man habe dann zeitweise bis zu zwei Bagger vorgespannt, mit entsprechend fatalen Konsequenzen für den Zustand des Hellers... das fand aber ohne unser Beisein statt, wir haben nur gesehen, das von der Pflanzendecke stellenweise nix mehr übrig war.

Ein Ex-Helller... Situation auf der Kabeltrasse (von einer Salzwiese kann man ja wohl nicht mehr sprechen).
Laut Genehmigungsauflagen durfte auch kein Treibstoff im Heller bzw. überhaupt überflutungsgefährdeten Bereichen gelagert werden... was dann vor Ort so aussah:
"Überflutungsgefährdet" ist kein theoretisches Konstrukt – tatsächlich gab es genau zu der Zeit ein Hochwasser, daß den Heller großflächig unter Wasser setzte (und hier noch als Rest in der Schaufel schwappt... Hint: Hat der Kanister wohl schon während des Hochwassers in der Schaufel gestanden, oder hat ihn erst danach jemand in die Pfütze gestellt...?).
Dummerweise gab es da ein Problem mit den Pumpen, die die Ziehgrube trocken halten sollten: Sie verloren Treibstoff, in nicht ganz unerheblichen Mengen. Der Bauleiter vor Ort – der übrigens erzählte er sei eigentlich Student, dies sei nur ein Ferienjob für ihn – meinte dazu lapidar, vieles von dem Gerät auf der Baustelle hätte wohl eigentlich Schrottwert.

Es passierte also was bei dem Hochwasser passieren mußte: Der Heller stand flächig unter Öl... Ich habe leider nur Aufnahmen von den Resten danach (die sich noch dazu als schwierig zu fotografieren erwiesen):

Hier die Ziehgrube eben südlich des Südweges, während der des Einziehens des Kabels Richtung Strand.

In diesem Abschnitt sind die Kabel dann tatsächlich in den Rohren verlegt worden... allerdings auch nicht ganz so, wie geplant.
In einem Rohr sollten ja zwei Kabel verlegt werden. Die nach dem Einpflügen im Heller noch offenliegenden Kabelenden waren aber nicht gleich lang. Als man die beiden Kabel – mit gleichzeitig eingezogenen Enden – also soweit durch Rohr gezogen hatte, daß das kürzere der beiden Enden straff war, wollte man das längere soweit nachziehen, bis auch die überschüssige Kabelbucht im Rohr verschwunden wäre. Dummerweise ist das Rohr eng (und angeblich ursprünglich auch nur für ein Kabel gedacht), die Kabel rauh, und sie sollen sich beim ziehen auch noch verdrillt haben... es bewegte sich also irgendwann nichts mehr, und in der Salzwiese lag immer noch ein Kabelschlaufe von ca. 150m.
Und was macht man in einer solchen Situation, in einem der größten, längsten und teuersten, um den halben Globus reichenden Seekabel-Projekte?
Genau: Man gräbt eine Grube in die Salzwiese, wirft das Kabel in Schlaufen hinein, schippt alles wieder zu und hofft, das keiner was gesehen hat...

Im Endergebnis sieht das dann so aus:

Soviel zu "der Heller wird überhaupt nicht angetastet" und der Auflage "Pflanzendecke ist abzusoden, abgedeckt zu lagern und nach Ende der Arbeiten wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen". Stattdessen haben wir dank 30-40 Fahrten mit Kettenfahrzeugen zwischen Südweg und Hellerkante einen neuen Weg quer durch die Salzwiese (Kernzone des NLP).

Aber nicht nur der Heller wurde in Mitleidenschaft gezogen. Selbst wenn die ursprüngliche Idee mit der Ziehgrube auf dem Südweg funktioniert hätte (woran die Bauleitung – siehe oben, Thema "erste Grube gleich mitten im Heller" – wahrscheinlich selbst nie geglaubt hat), war die Aussage, man brauche da auf dem Weg nur eine kleine Ziehgrube, zumindest eine geschickte Auslassung gewisser Details.
Denn: Man muß die Kabel ja erstmal in voller Länge – also mindestens die Distanz bis zum Endpunkt am Strand aus der Grube herausziehen, um es dann wieder in den nächsten Abschnitt einzufädeln. Und dabei muß das Kabel auch irgendwo gelagert werden – und so ein Seekabel ist ein schwere, sperrige Angelegenheit, die legt man nicht so von Hand in lockeren Buchten auf einen Haufen. Folglich braucht man:

... große Umlenkrollen (und entsprechende Gegengewichte, um diese zu fixieren, z.B.: schwere Raupenbagger)...

... eine ganze Menge Platz um das Kabel auszulegen, z.B. 'nen Hellerweg. Und weil der auch nicht ein paar hundert Meter gerade verläuft, legt man das Kabel dann in langen Buchten ab – wozu man dann auf dem Weg mit schwerem Gerät vielfach hin und her fährt.
Danach sieht der Weg dann über größere Strecken so aus...
... oder auch so (zum Größenvergleich: Vogelzivi, mit Hut)
Zur Erinnerung – vorher sah der Weg in dem Bereich so aus:
Bei etwas weniger Touri-freundlich trockenem Wetter verwandelt sich das ganze dann schnell in eine Schlammwüste – mit der Folge, daß die Leute sich stattdessen Trampelpfade nördlich des offiziellen Weges suchten, mitten durch die Kernzone. Und da soll man ihnen dann klar machen, daß sie das nicht dürfen, während gleichzeitig die Bagger darin rumfahren. Manchmal wäre es einfacher gewesen zu sagen "Baustelle – Lebensgefahr – Betreten verboten" statt "Nationalpark Kernzone, bitte bleiben sie auf den, äh, Wegen"...
Apropos Wege: Das nächste Mal klappte uns hier die Kinnlade runter:
Das ist der im Prinzip mittlerweile vertraute Bagger, nur diesesmal unterwegs beim Materialtransport zwischen den Ziehgruben Südweg und Mittelweg – und zwar mitten durch den Dünen- und Feuchtbiotopbereich. War da nicht vollmundig die Rede gewesen von "Materialtransport nur auf den vorhandenen Wegen"...?
Ok, danach war ein Weg vorhanden... kind of:
Der Bauleiter meinte dazu, der Ökogutachter – der die Umweltverträglichkeitsuntersuchung gemacht hatte und auch während der Bauzeit dokumentierend vor Ort war – hätte die Transporte genehmigt (Kraft welcher Autorität?) und einen Weg abgesteckt.

Die Touris haben ihn jedenfalls dankbar angenommen.

Falls das mit dem Abstecken wirklich so gewesen sein sollte – was ich mir, so wie ich den Gutachter auch im persönlichen Kontakt erlebt habe, nicht so wirklich vorstellen kann – wäre das eine interessante Sache, weil er den Weg dann genau durch die laut seinem eigenen Gutachten besonders zu schützenden Röhricht- und Schilfgebiete abgesteckt hätte...
Übrigens, das mit dem Gutachter ist auch sonst "interessant": Er ist zwar formell unabhängig, wird aber durch den Antragsteller bestimmt. Die zu kontrollierenden suchen sich ihre Kontrolleure also mal wieder selber aus... und die sind wahrscheinlich auch noch mehr oder weniger stark in ihrer wirtschaftlichen Existenz von den Antragstellern abhängig.

Am Osthellerparkplatz entstand, relativ zu Beginn der ganzen Geschichte, dieses Foto:
Erst später stellte sich dann heraus, das es sich um den Bully des Gutachters handelte.

(wer es nicht entziffern kann: Auf dem Zettel hinter der Scheibe steht "Im Auftrag der Telekom")

Die nächste Ziehgrube wurde dann wie geplant auf dem Mittelweg errichtet, in dem Abschnitt, wo er den Schlenker nach Norden macht.
Man kann gut die beiden (jetzt aufgetrennten) Leerrohre erkennen. Durch das erste wird gerade Kabel aus Richtung Heller gezogen. Wenn es ganz durchgezogen ist liegt dann also das Kabel erstmal in der Gegend rum, um dann wieder in den nächsten Abschnitt Richtung Strand eingezogen zu werden.
Ausgelegte Kabel vor dem Wiedereinziehen Richtung Strand (quer durch die Gegend, offenbar wo gerade Platz war, auch direkt über die Düne o.ä.)
Die Schläuche an der Ziehgrube dienen der Grundwasserabsenkung (die Grube würde sonst voll Wasser stehen). Auf dem Mittelweg wurden natürlich wieder die gleichen Pumpen wie schon im Heller verwendet, und wie schon im Heller verloren sie auch hier fleißig Treibstoff.

Wir haben dann von diesem "Ölsand" später Proben genommen, um sie bei der Nachbesprechung auf den Tisch zu stellen. In der schon eher gereizten Stimmung haben die Telekom-Vertreter dann aber von sich aus bei Erwähnung des Themas sofort erklärt, "natürlich" würde der kontaminierte Boden entfernt – die Probenröhrchen wollte in dem Moment niemand mehr sehen. Ich habe sie heute noch ;)

Natürlich wurden die Gerätschaften dann auch von der Ziehgrube auf dem Mittelweg zur letzten Baustelle auf dem Strand wieder auf direktem Wege befördert, statt wie angekündigt über Mittel- und Versorgungsweg. Das ist an dieser Stelle besonders problematisch, da hierdurch der vorhandene Dünendurchbruch – der von Touris sowieso gerne als "Weg zum Strand" interpretiert wird, tatsächlich damals aber direkt in die besonders empfindlichen Embryonaldünen im Schloppbereich führte – jetzt wirklich Weg-Charakter bekam. Bei uns hieß er dann fortan nur noch "Telekom-Durchbruch" (wobei die in dieser Art in diesem Bereich einzigartige Lücke in der Weißdünenkette durchaus bei der ursprünglichen Verlegung der Leerrohre entstanden sein könnte)
Zum Vergleich: So sah es dort vorher aus...
Die letzte Grube (für dieses Jahr) wurde dann auf dem Strand ausgehoben:
Hier wurden dann auch erstmals "Gegenmaßnahmen" wegen der immer noch leckenden Pumpen ergriffen. Uns viel dazu – angesichts der Tatsache, das der Bereich kurz zuvor, während der Bauarbeiten, schon einmal flächig unter Wasser gestanden hatte – nichts mehr ein...
Dies hier fanden wir hingegen mal 'ne tolle Sache: Touri-Fallgruben!!! Immerhin ist das alles großräumig NLP-Kernzone, Betreten absolut verboten... nur wozu die zweite Grube, neben der eigentlichen, entwässerten Ziehgrube, gut sein sollte, erschloß sich uns nicht so ganz... aber hübsch kreisrund war sie.
Der Abtransport der Gerätschaften fand dann – obwohl die ganze Aktion längst für Unruhe und die Aufmerksamkeit der NLPV etc. gesorgt hatte – wieder direkt vor Ort per Landungsschiff, und nicht über den Hafen statt. Bei den Raupenfahrzeugen haben wir das nicht miterlebt, aber die Baggermatratzen haben wir auf dem Weg von Memmert nach Baltrum vom Schiff aus im Watt liegen sehen... und die sind da bestimmt nicht von Hand hingetragen worden.

Zustand des Kabeltrasse nach Ende der Arbeiten:

Die Wattkante sah entsprechend so aus:
Zum Vergleich: Die Wattkante vor Beginn der Arbeiten mit schwerem Gerät (aber schon freigelegten Leerrohren)
Am 19.11.97 fand dann im Central-Cafe Norderney eine "Nachbesprechung" statt, auf dem die aufgetretenen Probleme besprochen werden sollten. Anwesend waren nach meiner Erinnerung u.a. Vertreter der Telekom (als Bauherren), der zuständigen Behörden, des StAIK, Nationalparkhaus, usw – und wir Vogelzivis. Die Stimmung war gereizt, und die Telekomvertreter gaben sich ob des Verlaufs der Arbeiten zerknirscht... und machten allerlei Zusagen, auch für zukünftige Arbeiten – imho nicht ganz verwunderlich, schließlich standen für das Frühjahr '98 noch die Anlandung der seeseitgen Verbindung und die Spleißarbeiten im Strand-/Embryonaldünenbereich an...

Es ergaben sich im nachhinein aber noch ein paar interessante Details:

  • Gerüchteweise war die Telekom gar nicht wirklich zuständig für die Bauarbeiten – sie war zwar Teil des Kabelkonsortiums und hatte die Genehmigungen eingeholt etc., die Verantwortung für die technische Durchführung des Projektes lag aber angeblich bei Alcatel – und innerhalb des Konsortiums war die Telekom gegenüber Alcatel (was die Bauarbeiten anging), so hieß es, garnicht weisungsberechtigt. Folglich sah man dann bei Alcatel wohl wenig Anlaß, sich um die gegenüber der Telekom als Antragsteller ausgesporchenen und die Arbeiten wahrscheinlich verteuernden Auflagen zu scheren...
  • Erstmals wirklich so etwas wie Panik kam bei den Telekomvertretern für mein Gefühl auf, als sich herausstellte, daß man wohl auch "vergessen" hatte, den Besitzer des Grund & Bodens, über den man die Kabel verlegt hatte (in diesem Fall das Land Niedersachsen, vertreten durch das Domänenamt Norden), vorher um eine Erlaubnis hierfür zu bitten...

Die Spleißarbeiten 1998 verliefen dann ebenfalls (aus Sicht des Kabelkonsortiums) etwas anders als geplant, aber nicht unbedingt unerfreulich (aus meiner Sicht)... aber das ist eine andere Geschichte.


Soweit meine Erinnerungen an die damaligen Ereignisse. Wer Anmerkungen, Kommentare, Korrekturen o.ä. hat: Bitte per eMail an count0x40rattenduene0x2eorg oder eine andere bekannte Adresse (gerne auch gpg-encrypted). Kommentare zur Sache nehme ich gerne an dieser Stelle mit auf (falls gewünscht).

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